Zur Geschichte der Pfarrei St. Pelagius


Ein kleiner Blick in die Geschichte der Kirche "St. Pelagius":
Als man im Jahr 1976 in Anwesenheit des Augsburger Bischofs Josef Stimpfle die Tausendjahrfeier   beging, gedachte man der langen Geschichte der Pfarrei Reitnau, denn der Ort selbst ist bereits im Jahr 805, also vor mehr als 1200 Jahren, urkundlich genannt. Die Unterscheidung zwischen Ober- und Unterreitnau gab es damals noch nicht, sie wird erst im Laufe der Zeit immer wieder einmal gebraucht, im 15. und 16. Jahrhundert aber Gewohnheit.

 

 

Warum aber feiert man das Jahr 976 als Gründungsjahr? Nun, bekanntlich ist die Kirche von Oberreitnau dem hl. Pelagius geweiht, dessen sterbliche Überreste noch heute in der Krypta des Münsters zu Konstanz verehrt werden, einem nicht gerade häufigen Patron, dessen Reliquien erst im Jahr 904 nach Konstanz kamen. Selbstverständlich wurden von da an Kirchen nach ihm benannt. Als aber 976 die Verehrung des hl. Konrad im Bistum einsetzte, trat Pelagius in den Hintergrund. Somit könnte St. Pelagius in Oberreitnau bereits aus dieser Zeit stammen.

Ursprünglich waren Unterreitnau und Oberreitnau vmtl. nur eine Reitnauer Pfarrei im Bereich des damaligen Bistum Konstanz.


In einem Verzeichnis aller Pfarreien im Bistum Konstanz aus dem Jahr 1275 wird nun erstmals zwischen Oberreitnau und Unterreitnau unterschieden. Auch die Pfarrkirchen sind bereits damals dem Hl. Pelagius und den Hl. Urban und Silvester geweiht.


Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird erstmals ein Pfarrer - Engelbert von Schellenberg - namentlich genannt.

 

Die 1528 evangelisch gewordene Freie Reichsstadt Lindau versuchte auch in Ober- und Unterreitnau den neuen Glauben einzuführen, scheiterte aber am Widerstand der Grafen von Montfort, die als Inhaber der Hochgerichtsbarkeit auch das Recht beanspruchten, die Konfession der Untertanen bestimmen zu dürfen. Oberreitnau blieb damit katholisch.


Im Jahr 1821 kam dann die Pfarrei zur Diözese Augsburg, nachdem das Bistum Konstanz, zu dem es bisher gehörte aufgelöste wurde.

 

In einer Beschreibung des Bistums Augsburg aus dem Jahr 1823 finden sich folgende statistischen Angaben zur Pfarrei:
Oberreitnau zählt 50 Häuser mit 291 Seelen.  Zur Pfarrei gehören außerdem Gitzenweiler, Golschmidsmühle, Greith, Höhenreute, Hugelitz, Humbertsweiler, Lattenweiler, Oberrengersweiler, Sauters, Sulzenmoos und Waltersberg mit zusammen insgesamt 265 Seelen.

St. Pelagius kommt vom Bistum Konstanz zum Bistum Augsburg




Pfarrei St. Pelagius heute


Seit dem 01.01.2006 gehört die Pfarrei St. Pelagius zur Pfarreiengemeinschaft Lindau-Aeschach und hat ca. 1000 Katholiken.